01.12.2023

Förderplanung 2024

After School Enrichment Program - junge Schüler erhalten Fibeln zum Lernen

Nach einem erfolgreichen Förderjahr 2023, wo wir wieder die Bildungs- und Jugendarbeit von behinderten und benachteiligten Kindern in den ländlichen Regionen im südlichen Afrika, die Arbeit in Kooperation mit  Tikato Wetzlar an der Berufsausbildungsschule in Koudougou, Burkina Faso und die musikalische Weiterbildung von jungen Musikern des Jungen Sinfonieorchesters Wetzlar (JSOW) gefördert haben, steht nun auch unsere Budgetplanung für das Jahr 2024 fest. Wir konnten aus einer Fülle von Anfragen wieder einzelne, herausragende Projektbeteiligungen und  eigene Initiativen und Förderungen einbringen:

1. Ergänzungsförderung für das YOUPSA  „After School Enrichment Program“ – Südafrika

Ergänzungsförderung der Bildungsarbeit für Kinder in südafrikanischen ländlichen Gegenden in einem „After School Enrichment Program.“ Dies ist bereits unsere 4. Folgeförderung.
Wir selbst haben zusammen mit der Organisation YOUPSA (Youth Potential South Africa) dieses Programm bei unseren gemeinsamen Besuchen in Südafrika aufgestellt und einige Schulen vor Ort besucht. Dabei konnten wir auch sehen, dass Kinder aus schwierigen Familien, insbesondere auch in den ländlichen ärmeren Dörfern nur
erschwert Zutritt zu ergänzenden Bildungsmaßnahmen haben oder auch mit den schulischen Leistungen ins Hintertreffen geraten.  Das „After School Enrichment Program“ fördert diese benachteiligten Kinder nach der täglichen Schule weiter, motoviert sie zum stetigen Lernen, hilft bei den Hausaufgaben und stärkt ihre Stellung in der schulischen und dörflichen Gemeinschaft.
Auf unserer Homepage haben wir über unsere  letzten Projekte in Zusammenarbeit mit YOUPSA berichtet. Immer bekommen wir ein Feedback von Ray und Alexis, die uns berichten, wie unsere Fördergelder erfolgreich eingesetzt werden und wir informieren uns auch von Zeit zu Zeit vor Ort selbst. Für 2024 planen wir eine  4. Folgeförderung mit unserem langjährigen Partner YOUPSA.

2. Unterstützung eines kleineren Waisenhauses in einer Kleinkommune nahe Eldoret, Zusammen mit den Kenianerinnen Emily Verbeke und ihrer Schwester Janet, haben wir uns schon seit einigen Jahren an einigen Bildungsprojekten  der „Verbeke Homes“ beteiligt. Sie gründeten dort einen Verein „Verbeke Homes“ und haben sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen die Chance, auf einen Weg heraus aus der Armut, zu ermöglichen. Sie benötigen stets Fördermittel, um  Waisen- oder auch bedürftige Kinder und Jugendliche bei sich aufzunehmen, sie zu betreuen. Die jüngeren Kinder werden zur Schule ins Morissio Education Center geschickt, die älteren Jugendlichen gehen in die nächst höheren Schulen und werden teils auch bis hin zur Universität unterstützt. Die ausgebildete Pädagogin Janet Kemboi leitet das Heim und kümmert sich vor Ort um alle Belange der derzeitig 10 betreuten Kinder und Jugendlichen. Dabei versorgt sich das kleine Heim selbst und bewirtschaftet zur Verfügung gestellte Ackerflächen durch ihre Ernteerträge. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Alle helfen nach der Schule mit.  Zur Erleichterung der schweren Feldarbeit haben wir vor einigen Jahren die Mittel für die Beschaffung eines  Traktors  spenden  können.
Mit Emily Verbeke und Ihrer Schwester Janet, die derzeitig Deutschland besucht und die das Hilfsprojekt  „Verbeke Homes“  gründeten, haben wir in Kürze ein Treffen für ein Fördergespräch und den Austausch zu einem Anschlussprojekt vereinbart.

3. Co-Förderung der technischen Berufsausbildungsschule  CPET in Koudougou / Burkina Faso

Im diesem geplanten Förderprojekt haben wir die wiederholte Unterstützung des Arbeitskreises Brot  für  die  Welt-TIKATO in Burkina Faso vorgesehen. In einem gemeinsamen Projekt mit TIKATO unterstützten wir in diesem Jahr die technische Berufsausbildungsschule  CPET in Koudougou / Burkina Faso. Dort stand ein Erweiterungsbau an, den die Auszubildenden selbst gemauert und erbaut haben. Für das fehlende Material zur Herstellung der Metallfenster und Türen für dieses Gebäude, haben wir mit unserer Stiftung die Mittel bereitgestellt. In Koudougou werden Schlosser, Maurer, Bauzeichner und Elektriker ausgebildet, die nach Ausbildungsabschluss viel leichter eine feste  Arbeitsstelle  finden. Auch hier haben wir in Kürze ein neues Projektgespräch mit der Leiterin des Arbeitskreises TIKATO, Frau Heidi Stiewink vereinbart, für das wir wieder Mittel zum weiteren Ausbau des Schul-Projektes bereitstellen möchten. 

4. Co-Förderung des Projekts “Schluss mit Gewalt gegen Mädchen mit Behinderungen in Mosambik“ mit InPower/Light for the World

Die Projektkooperation mit „Light for the World“, in dem wir uns schon in 2022 mit einer Förderung zur Beschaffung von Sehhilfen für hilfsbedürftige Kinder in den Ländern Äthiopien, Mosambik und Uganda eingebracht haben, möchten wir wieder unterstützen. Wir sind derzeit in Sondierungsgesprächen für unser 2. Folgeprojekt, wobei  diesmal der Fokus für eine erneute Beteiligung  auf einer besonderen Initiative „InPower: Schluss mit Gewalt gegen Mädchen mit Behinderungen in Mosambik“ liegt. Dazu hat uns unser Partner, Light for the World,  die Geschäftsführerin, Frau Dr. Astrid Pietig, das bedeutende Projekt vorgestellt:

„Mädchen und junge Frauen mit Behinderungen sind häufig einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt. Sie werden aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt und zusätzlich wegen Behinderungen aus vielen Bereichen des Lebens ausgeschlossen. Zudem sind sie häufig von Gewalt betroffen. Behinderung gilt oft als „Fluch“ für die Familie. Es besteht der Aberglaube, diesen durch Gewalt vertreiben zu können.

Um Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, insbesondere Mädchen, gezielt zu fördern und ihnen ein sicheres Lern- und Lebensumfeld zu ermöglichen, verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, basierend auf 4 Ebenen, der „Individuellen Ebene“, der „Gemeindeebene“, der „Schulebene“, der Interessensvertretung. Alle Ebenen greifen ineinander über.

Wir beteiligen uns als Co Partner am Programm-Abschnitt „Individuelle Ebene“ , in der die Kinder und Jugendlichen lernen, wie sie sich gegen sexuelle Übergriffe zur Wehr setzen können. Sie agieren somit als wichtiges Sprachrohr gegen Gewalt. Dazu wird ein Schulungsprogramm durchgeführt mit Einschluss auf das Thema Inklusion. „No Means No“ soll ein fester Bestandteil an mosambikanischen Schulen werden. Nicht nur die Schüler*innen werden ausgebildet, sondern auch Erwachsene Trainer*innen. Außerdem werden die behinderten Kindern individuell begleitet, dazu zählen regelmäßige Hausbesuche von Rehabilitationshelfer*innen zur psychosozialen Unterstützung und zur medizinischen Betreuung, um Rehabilitationsübungen durchzuführen. Außerdem sorgen die Helfer*innen für Voraussetzungen, dass Kinder, die bisher nicht zur Schule gehen für einen Schulbesuch vorzubereiten und zu motivieren.

Für uns hat dieses Projekt eine besondere Bedeutung, die in unsere Stiftungsphilosophie besonders gut passt, nämlich den behinderten Kindern ein sicheres Lern- und Lebensumfeld zu ermöglichen und sie noch besser in die dörfliche Gemeinschaft, für die Behinderung ein Aberglaube-Fluch ist, zu integrieren.

Fotos: eigene, Dieter & Bettina Wulkow Stiftung, Youpsa, Verbeke Homes, Tikato, Light for the World





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